Kampf dem illegalen Hundehandel

Verlockend niedrige Preise, Präsentation im Internet, unkomplizierte Abwicklung, das mögen wohl die Hauptargumente für Kaufinteressenten sein, die sich ihre „Wunschtiere“ bei unseriösen Tierhändlern „besorgen“.

Dass die zunächst vermeintlich niedrigen Anschaffungskosten nach kurzer Zeit exorbitant in die Höhe schießen können, wird nicht bedacht. Davon können wir Tierärzte aber in der täglichen Praxis ein Lied singen. Leider sind diese Billigtiere der gerade angesagten Moderassen allzu häufig Dauergäste in unseren Praxen. Nicht oder nicht korrekt durchgeführte Impfungen und Wurmkuren sind dabei noch die geringsten „Übel“. Schwere Erbleiden, tödliche Infektionskrankheiten, Milbenbefall, Dauerdurchfall, Immunerkrankungen, Aggressivität, all das begegnet uns nahezu täglich. Manchmal können wir mit entsprechend großem Aufwand helfen oder das Leid zumindest lindern. Leider gibt es auch oft hoffnungslose Fälle, angefangen von fortgeschrittener Hundestaupeerkrankung bis zur angeborenen, stets tödlich endenden Zystennierenanomalie bei einigen Rassekatzen. Was beim Kauf gespart wurde, muß nun vielfach in Arztkosten investiert werden.

Andererseits sitzen unsere Tierheime voll mit netten anhänglichen Tieren häufig sogar im Welpenalter, und man würde hier sogar eine gute Tat vollbringen. Diese Tiere sind oft unendlich dankbar ein neues Zuhause zu finden – und kosten tut’s auch erheblich weniger!

Wer gerne einen Rassehund erwerben möchte, sollte sich zunächst vertrauensvoll an seinen Tierarzt/Tierärztin wenden. Wir können in den meisten Fällen weiterhelfen, da wir beispielsweise ausgezeichnete Züchter in unserem Klientel haben, die wir uneingeschränkt weiterempfehlen können. Tibetterrier, Havanneser, Möpse, Boxer, Langhaarcollies, Labradore, Briards, Zwergspitze, Malteser, um nur einige Rassen zu nennen. 

      So sieht ein glücklicher Welpe aus

Da seriöse Hundezucht viel Geld kostet (Futter, Pflege, Steuer ,Tierarzt, Ausstellungen, etc.) muss man davon ausgehen, daß diese Tiere erheblich teurer sind als beim Billiganbieter im Internet. Seriöse Züchter suchen sich ihre Kunden aber auch genau aus und geben nicht jedem Interessenten eine Welpen, da es z.B. wenig Sinn macht, im 10. Stock eines Hochhauses, in einer 1-Zimmerwohnung, einen Briard zu halten. Dem unseriösen Händler, der seine Hunde oft aus dem Kofferraum heraus verkauft, ist das völlig egal, denn der hat keine emotionale Bindung zu seiner „Handelsware“. Das Gleiche gilt übrigens auch für Katzen. Also lieber etwas länger sparen und vor der Anschaffung den Tierarzt des Vertrauens fragen, gegebenenfalls beim VDH (Zuchtverbandsoberorganisation) informieren und nicht auf allfällige Billiganbieter hereinfallen. Dann spart man am Ende sogar noch Geld und hilft den Markt der kriminellen Hundevermehrer auszudünnen, der so viel Tierleid hervorbringt.

Hilfreiche Links:

Verband für das Deutsche Hundewesen / Welpen

Welpenkauf in Bayern

Wühltischwelpen